
Bitte erläutern Sie die Durchführung und Ergebnisse Ihrer Recherche- und Entwicklungsarbeiten im Vergleich zum Antrag:
Was wollten Sie tun?
Was haben Sie getan?
Hat sich Ihr beantragtes Vorhaben anders als geplant entwickelt? Wenn ja, warum und wie?
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OMG das war zu kurz. Den ersten Monat des Stipendiums arbeitete ich am Trailer für die Duisburger Filmwoche um den Dokumentarfilmern oder denen, die es noch wahrnehmen Digitalität und Sampling auf dem Kinobettlaken vorzuführen. Als jemand, der unter musikalische Animation abgeheftet wird, war es mir wichtig Textflächen zu komponieren, die direkt zum Selbstgespräch des Zeichens führen.
“Gleichzeitig zeigt der ziemlich grandiose Festivaltrailer, wie sehr die immersive Erfahrung mit den Filmen und Gesprächen auf einen überforderten, rauschhaften inneren Monolog zurückwirft.” Katholischer Filmdienst.
“Ein Teller mit Fastfood demonstriert einmal mehr, dass oben und unten keine brauchbaren Kategorien sind, um sich den Bildern aus Klöfkorns Festivaltrailer zur diesjährigen Filmwoche zu nähern.” Critic.de
Damit war ich dann bereits mitten im Thema und konnte mich als textbesessen etablieren: Ich kaufte eine digitale chinesische Forelle für 28 Dollar und animierte sie zwei Wochen lang. So ein, in seinen Bewegungen komplexes Tier will verstanden, nicht gegessen werden. Die Forelle ist schwarz. Ihre Flossen transparent gelb. Das gallertartige Auge blickt ins Nichts.
Da sich die Unterseite des Wassers nicht spiegeln wollte, musste die Forelle kopfüber auf der Wasseroberfläche schwimmen. Parallel dazu skizzierte ich analog und verarbeitete Forellensupermarktverpackungen zu Voodoo-nadelobjekten, die wiederum digitalisiert Sushi-häppchen ähnlich sehen.





Ich habe mich vom Zeichnen weg bewegt, um mich dem Zeichnen zu nähern. Mit Photogrammetry digitalisierte ich einige Häuserzeilen, Parkplätze, eine Kaufhausetage, und Ränder von Flussläufen, Gleichzeitig lud ich bis zu 300 opensource modelle herunter und bereitete einige für die Weiterverarbeitung in Collagen vor. Favorite download today
„Two game ready brokkoli and the hiking shoes of Woytila“.
Die Vielfalt digitaler Ästhetik hat sowohl meine Sprache, als auch mein Denken verwirrt und bewirkt, das ich mich auf Formales konzentrierte, wie Kamerafahrten, Kamera-perspektiven und Augenabständen zu Objekten im Inneren der VR_Brille. Das Eintauchen in eine digitale 360 Welt, wird mit jeder noch so kleinen Idee komplexer. Man klickt auf einen Button und es öffnen sich Treppen bis in die tiefsten Kellerwinkel des Computers. Die meiste Zeit habe ich am digitalen Unterbau des Films gearbeitet. Ich wollte zeichnen, nein, ich wollte mit Jaques Palminger Tennis spielen. Wissen Sie, ob er noch in Schrift und Bild fit ist? Um die 15 000 png werde ich wohl gerendet haben. Ein schwimmender Bürostuhl vermittelt flüssig das Abtauchen unter die Wasseroberfläche. Beim Auftauchen zieht er die Kamera mit sich in die Höhe. Ich habe nur zu gerne im digitalen Raum das große Orientierungslos gezogen. Will ich mit der VR_brille im Boot, im Einkaufswagen sitzen, mich beim Sprechen von einer Schlange ersticken lassen, mich wie ein Frosch unter dem Seerosenblatt verstecken, Will ich einmal mehr vor Einsamkeit und Angst erstarren?
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Zielgruppen Wen wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen? Bitte geben Sie bis zu 500 Zeichen ein (inkl. Leerzeichen).
Was hat das alles damit zu tun in einem Kanu zu paddeln, langsam ein Gewässer hinabzutreiben, das Boot in der Strömung zu halten, gar Entspannung zu suchen, sich in Selbstoptimierung zu üben? Ich bin visueller Hysteriker. Ich würde die Unwahrheit sagen, wenn ich nicht zugäbe, immer schon auf das ganz große Supermarktpublikum geschielt zu haben. In einer Zeit in der sich gefühlte 20% von der Gesellschaft zu verabschieden beginnen unter die Zivilisation paddeln zu wollen, ist das die Richtung?
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Fortführung: Wie wollen Sie das geförderte Projekt in Zukunft fortführen? (z. B. Präsentation Ihres Projektes durch Ausstellungen, Präsentationen oder Publikationen etc.)


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Gute Frage! Ich werde so lange weiter zeichnen bis ich 4 Meter unter die Zivilisation komme. Das ist nicht nur der bessere Titel, es kommt auch der Wirklichkeit nahe. Hatte ich ja schon in der Bewerbung angekündigt. Jetzt, wo die Leinwand grundiert ist, kann ich die digitale Radierspühdose auspacken, um die Linien weiter zu bearbeiten bis sie etwas Beiläufiges, vom dargestellten Objekt losgelöstes, Ephemeres, zeichnen. Die von Autoscheinwerfern beleuchteten digitalen Gebüsche, Brücken, oder abgeknickten Straßenschildern im Ahrtal kommen meiner Vorstellung von stetig auftauchenden und verschwindenden Zeichnungen schon sehr nahe. Ich habe brilliante, sowohl räumlich, als auch präsente Paddel-, Ruder- und Bootgeräusche auf einer Kanutour im Stockholmer Schärengarten aufgenommen. Diese klingen auf jedem Auto- oder Bluetooth_lautsprecher sensationell und werden den Film zusammen mit meiner Stimme tragen.



Plötzlich erinnern räumlich gescannten Zeichnungen von Einkaufswagenschatten an Dubuffet, verdammte Kunstgeschichte, ich sehe die Unterseiten von Seerosenblättern. Ist das nicht blödsinnige Illustration zu keinem Thema? Ich bin doch nicht Monet, what a swap. Cringe. Tagebuchaufzeichnung 2013 “News from the swamp.” Insekten in den Kartons der Flugzeugpapayas, asiatische Flusskrebse zur Untermiete an den Schiffscontainern. Wenn es in den Zeichnungen regnet schraffiert sich das Bild von selbst. Drei aquarellierte Ratten oder Mäuse treiben unter der Wasseroberfläche, kämpfen um ihr Überleben. Constraint based drawing? Das ist kein Wasser, das ist ein Proxy. Die Silhouette eines Vogels landet auf dem Arm seines Trainers, brav, favorite download today? Eine Klimaanlage aus Taiwan. “




Ich warte hier solange bis ein Wohnwagen vorbei schwimmt.” Hochwassertourismus, Fußbälle und Kühlschränke tanzen im Strudel der Schleuse. Zeichnen nach Zahlen: Du zeichnest einen Strich, schickst ihn durch den Rechner, nach 14min zeigt er sich in der Brille. Wie sich seine Hände im Wireframe_netz verkrallen, verzweifelt dort gefangen hängen, klammern. Man weiss nicht ob er fischt, oder gleichzeitig Beute ist. Als die Pandemie begann schrieb ich: “Wollen wir in dem selben Alptraum aufwachen, in dem wir gerade einschlafen?” Wollen wir nicht. Ausstellen, ja klar. Die 3d-Brille von der Decke baumeln lassen, ja klar. Auf Festivals einreichen, ja klar. In Wettbewerb mit anderen Künstlern treten, nein danke. Persönliche Handschrift? Ein wiedererkennbares Oeuvre? Die Zeiten sind vorbei. So mancher berühmte Künstler verwandelt sich gerade in eine App. Deutscher online Wettbewerb- Cringe. Mich an den letzten Knopf meines Jackets klammern und dabei quadratisch gucken, nein danke. Ich sehe überall Quadrate, soviel Quadrate kann man gar nicht zeichnen. Viele davon sind auch Köpfe.







“Ich paddel mit dem Kanu 2 Meter unter der Zivilisation.”
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I don´t want to talk:
Sushi_forelle